Der Heilige Gebhard
Der Hl. Gebhard stammt aus der Familie der Udalrichinger, dem alemannischen Grafengeschlecht von Bregenz. Dort wurde er im Jahr 949 durch einen Kaiserschnitt geboren und wird darum für eine leichte Geburt angerufen.
In der Konstanzer Domschule erzogen wurde er von seinem Onkel, dem Hl. Konrad von Konstanz zum Priester geweiht. Gebhard pflegte enge Beziehungen zu Kaiser Otto II., der ihn im Jahr 980 in Konstanz besuchte. Auch das Patenkind Gebhards, Kaiser Otto III. besuchte ihn mehrfach am Bodensee.
Gebhard verstand es, die alemannischen Klöster in seinem Bistum enger an das Reich zu binden. Seine eigene Frömmigkeit und aufrichtige Lebensführung unterstützten die Reformen, die er anstieß. Er hatte die Idee, seine Bischofsstadt Konstanz Rom ähnlich werden zu lassen. So erbaute er auf der anderen Rheinseite das Kloster Petershausen – so wie St. Peter in Rom auf der anderen Tiberseite ist. Auch die Patrozinien der anderen Kirchen Konstanz` entsprechen nach Gebhards Plänen den römischen Basiliken.
Gebhard wird mit der Kopfreliquie des Hl. Papstes Gregor des Großen dargestellt. Diese Reliquie brachte er von einer Romwallfahrt im Jahre 989 mit. Gestorben in Konstanz am 27. August 995.
Der Name Gebhard bedeutet „der starke Geber“. Fest 27. August
Ende des 19. Jahrhunderts erinnert sich ein Nonnenhorner an die alljährliche Wallfahrt auf den Gebhardsberg bei Bregenz: „An jedem Gebhardstage denke ich zurück, wie in meiner Jugendzeit hunderte und hunderte Pilger, laut betend über den Lausbühl gegen Bregenz wanderten und wie wir Kinder mit den Eltern frühmorgens mit Obst und Brot bepackt unseren Fußmarsch dorthin antraten. (…) Kinder, die nicht oder noch nicht auf den Gebhardsberg durften, passten die auf dem Rückweg über Hochsträß wandernden Pilger ab und wurden von diesen mit Heiligenbildern oder ähnlichem beschenkt. (…)
In den 1880er Jahren kam das Schifffahren immer mehr in Mode und die Landstraße wurde leerer.
Heute sieht man niemand mehr den Fußweg nach Bregenz ziehen und Pilgerschiffe aus Württemberg haben längst aufgehört, von der Schweiz gar nicht zu reden.