Wallfahrtskapelle St. Antonius in Selmnau

Auf einem hohen Moränenhügel über der Ortschaft Selmnau steht die Wallfahrtkapelle St. Antonius. Erstmals ist die Antonius-Kapelle „auf dem Bergle“ im Jahr 1492 erwähnt. Damals lebte hier ein Einsiedler. Es wird erzählt, dass die Kapelle auf einer heidnischen Kultstätte errichtet wurde. Antonius der Einsiedler, dem die Kapelle geweiht ist, wird bei verschiedenen Krankheiten angerufen. Eine Besonderheit der Antonius-Kapelle ist die Tradition Besen als Votivgabe zu bringen. Der Besen ist ein Symbol der Reinigung und der Hl. Antonius wird mit dieser Votivgabe gebeten, Fürsprache bei Gott einzulegen, damit die Krankheiten aus dem Körper gefegt werden.

Antonius, der Einsiedler wird auch mit einem Schwein abgebildet und darum der „Schweine Anton“ genannt, um ihn von Antonius von Padua zu unterscheiden. Die beiden heißen im Volksmund auch „Winter-Toni“ (Antonius d. Einsiedler. Sein Fest ist am 17. Januar.) und „Sommer-Toni“ (Antonius von Padua. Sein Fest ist am 13. Juni). Durch das Schwein ist Antonius auch einer der Viehpatrone wie der Hl. Wendelin und der Hl. Leonhard. In der Kapelle auf dem Bergle sind zudem Statuen der 14 Nothelfer zu finden, was die Kapelle zu einem typischen Heiligtum der Landwirtschaft macht.

Die Kapelle ist nur mit einer Ausnahmegenehmigung anfahrbar. Die landwirtschaftlichen Privatwege sind für den Verkehr gesperrt.

(Geografische Koordinaten der Kapelle St. Antonius: 47.589254, 9.624475)

Besonders bei Fernsicht kommen hier viele Menschen vorbei, denn der Kapellenhügel bietet ein einzigartiges Panorama von den Allgäuer Alpen über Vorarlberg, das Rheintal und Liechtenstein bis weit hinein in die Schweizer Alpen

Darstellung des Kirchenpatrons