Auszug aus dem Rankweiler Mirakelbuch „Marianischer Wallfahrer“ über Nonnenhorner Wallfahrer
„Nachdem das Schwedische Kriegs-Heer das ganze Römische Reich überschwemmet und verwüstet und im Jahr Christi 1647 bis an den Bodensee kommen und den kayserlichen Paß und Vestung Bregenz eingenommen, wurde, wie leicht zu erachten, alles in größte Forcht und Bestürtzung gesetzt deswegen. 8 Personen von Nunnenhorn unweit Wasserburg sich auf ein Schiff über See in das Schweizer-Land zu fahren begeben. Als sie aber schier mitten auf dem Bodensee waren, ist ein so ungestümer Wind enstanden, daß sie alle vermeynten, sie werden zu grund gehen müssen, weil das Wasser häufig in das Schiff hinein getrungen. In dieser größten Lebens-Gefahr nammen sie ihr Vertrauen zu der Hülf-reichisten Göttlichen Gnaden-Mutter zu Rankweil, gleich den Jüngern einstens zu Christo, mit den Worten SALVA NOS PERIMUS (Mt 8,25) – Hilf uns sonsten gehen wir zu grund. Versprechen eine Wallfahrt allhero. Et sancta est tranquillitas magna. Ibidem. Wurde gleich Wind-stoll. Verrichteten die Wallfahrt den 13. August 1650 und sagten Gott und Maria schuldigsten Dank, daß sie der Gefahr und Fürbitt Mariä sie glücklich enttrunnen.“ Summer, Johannes Ev.: Marianischer Wallfahrer. 1728, S. 157
„Maria Schnellin betheuret den 27. Junii 1651, daß sie in den Schwedischen Kriegs-Wesen unversehens in die Händ der Schwedischen Soldaten gerathen und mit ihrem größten Leyd-Wesen und allernägster Gefahr wider ihren Willen mißbraucht zu werden, dannenhero sie ihr Zuflucht allhero zu Maria der unbeflecktisten Jungfrauen und Mutter Gottes genommen welche sie wieder den 5 mahligen Anfall dieser Böswicht also beschützet, daß besagte Lotters-Buben ganz enerviert und entkräftet ihr bestialisches Ansinnen nit kunten vollziehen; deßwegen sie ganz wild und zornig worden in Maynung diese Frau hab durch Zauberei sie untauglich gemacht, haueten und verwundeten sie sehr übel und liessen sie in ihrem Blut liegen. Da indessen diese Frau geglaubt die Soldaten seyen darvon gegangen wilte sie sich von der Erden erheben. Welch Wunder! Da höret sie eine unbekannte Stimm: bleib ligen, die Schweden synd noch nicht alle hinweg; wie dann gleich darauf etlich zu ihr kommen und sie in ihrem Blut unbeweglich liegend vermeynten selbe sie sye schon halb oder gar todt, weichten endlich völlig von dannen. Die Schnellin macht sich von der Erden auf und gienge nacher Haus nicht ohne leiblichen Schmerzen, doch noch weit größere Freud der Seelen weilen sie durch die Fürbitt der Himmels-Königin den Sieg erhalten. Mulierem fortem, quis inveniet? Proverb. C.31“ S. 151